Freitag, 21. September 2018

Überlegungen zu den Vorgängen in Chemnitz



                Es ist naheliegend, dass die wenigen Hitlergrüße und Pöbeleien, die zur Hetzjagd aufgebauscht wurden, durch Provokateure, V-Leute ausgelöst wurden, um die Bilder zu liefern, die sich zur Diskreditierung des Protestes eignen. Dass der Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz jetzt selbst einräumt, dass es Hetzjagden so nicht gegeben hat, kann entweder ein Verwischen von Spuren bedeuten oder ein solcher Versuch eines Pogroms unter falscher Flagge kann auch von anderen Geheimdiensten oder von der sogenannten Antifa und dem Netzwerk der Soros-nahen NGOs wie der Amadeu-Antonio-Stiftung ausgegangen sein. Festzuhalten ist, dass es wie aus einzelnen Aufnahmen und Strafanzeigen hervorgeht, Übergriffe von rechtsextrem motivierten Demonstranten auf Migranten gegeben hat, aber die Stilisierung des gesamten Protestes zu einer Hetzjagd und die Stigmatisierung einer ganzen Region zu einem faschistischen Biotop selbst Hetze ist, die von den eigentlichen Problemen ablenken soll. Was damit erreicht, wird, ist nach dem Prinzip „Teile und herrsche“ die Bevölkerung weiter gegeneinander aufzuhetzen, was mit der Verhärtung der Fronten gegenwärtig ja auch gelingt. Eventuell sieht es jetzt so aus, dass diesmal der Schuss nach hinten los gegangen ist, wenn es darum ging, den Unmut eines großen Teils der Bevölkerung zu kriminalisieren. Denn die Einseitigkeit der Berichterstattung ist diesmal zu offensichtlich und die Gegenveranstaltungen sind zu plump. – Wie einseitig Berichterstattung und Gegenproteste sein können, sah man auch in dem Mainzer Fall der Susanna Feldmann, wo bei einer Trauerkundgebung ein Vertreter der Jüdischen Gemeinde sprach, während Gegendemonstranten „Nazis raus!“ brüllten. ( Siehe Ketzerbriefe 210 S. 37ff.) -
            Der Tatort wird zum Schauplatz eines Konzertes gegen rechts gemacht. Dabei tritt dann eine Band namens K.I.Z. mit menschenverachtenden Texten auf, die man von der anderen Seite niemals dulden würde. Es heißt dann zwar - wie zu erwarten -, dies sei ironisch gemeint und halte der anderen Seite den Spiegel vor, aber mit dem ersten könnte sich sonst keiner damit herausreden und das zweite würde ja heißen, dass man den besorgten Bürgern unterstellt, dass sie ihre Fehlgeburten fressen, was ja geradezu an mittelalterliche Ritualmordlegenden erinnern würde. Zu dem Satz „Ich ramm die Messerklinge in die Journalistenfresse!“ haben sie nach Kritik sofort nachgelegt durch ein Posting von islamkritischen Titelbildern des Spiegel und anderer Magazine, die es in der Tat vor langer Zeit gab. (Siehe hier)  Also in diese Richtung ist es legitim und wird vom Bundespräsidenten abgesegnet, die „freie Presse“ zu verunglimpfen, in die andere Richtung gilt es als Anschlag auf die Pressefreiheit. Und das soll dann im Gegensatz zu den spontanen Kundgebungen der Chemnitzer Bürger die legitime Art des Umgangs mit einem Mordfall sein?! –
               Ein solches Konzert zieht Leute an, welche die günstige Gelegenheit nutzen wollen sich gleichzeitig gratis zu amüsieren und sich nebenbei ein gutes Gewissen zu verschaffen, weil sie dabei „gegen rechts“ Stellung beziehen. Letztendlich kann so ein Angebot nur für Menschen mit starkem Über-Ich attraktiv sein, die sich durch Obrigkeitsgehorsam ein gutes Gewissen machen. Nicht anders kann man das nennen, denn es ist so offensichtlich, dass diese Antifa nicht im historischen Sinne links ist, denn sie vertreten  nichts anderes als die Agenda des globalen Großkapitals und dessen Regierungen, das flexibles Menschenmaterial will und nebenbei machen sie sich, wie die zitierten Äußerungen zeigen für religiös-kulturelle Rückständigkeit und brutale Menschenverachtung stark. Die Massen, die bei solchen Gegendemonstrationen mitlaufen und solche Konzerte besuchen, erbringen jedenfalls nichts weiter als eine Gehorsamsleistung im Sinne der Regierungs- und herrschenden Medienmeinung. Die neue Kategorisierung, dieses Spektrums als die Linken ist jedenfalls höchst fragwürdig, genauso wie die Kategorisierung der unzufriedenen Bürger, die den weiteren Abstieg der sozialen Sicherheit befürchten als „die Rechten“. Wenn man davon sprechen kann, dass es einen neuen Faschismus gibt, dann geht er nicht von den sogenannten Rechtspopulisten aus, sondern von deren aggressivsten Gegnern. Der Rechtspopulismus ist letztendlich nur die bürgerliche Opposition gegen den neuen Totalitarismus. –
                 Diejenigen, die hier eine sachliche Einordnung versuchen, sind Alternativmedien wie KenFM, wo Ken Jebsen seine zunächst unreflektiert übernommenen Einschätzung des Vorganges als Hetzjagd korrigiert hat und mal wieder mit Rainer Rupp (https://kenfm.de/tagesdosis-14-9-2018-gipfel-der-scheinheiligkeit/) , NuoVisoTv mit diesem Dialog https://www.youtube.com/watch?v=sY-tsoQ8u_E oder Eingeschenkt.Tv mit dieser Gesprächsrunde https://www.youtube.com/watch?v=mpAA9vQLz1s  oder Jochen Mitschka auf Telepolis: https://www.heise.de/tp/features/Was-hat-Chemnitz-mit-Teile-und-Herrsche-zu-tun-4157288.html?seite=all – Es geht aber nicht um links und rechts, wie es ständig insinuiert wird. Denn die Sorgen der unteren Klassen zu verhöhnen, auch und gerade, wenn sie unausgegoren artikuliert sind, ist nicht links, sondern im Gegenteil. Deshalb ist es auch richtig, wenn Jens Berger Kritik an Jakob Augsteins Einlassungen übt. ( https://www.nachdenkseiten.de/?p=45794) -  
                 Die Diffamierung der unzufriedenen „Wutbürger“, die mit der Förderung von Migration und Islam im Zusammenhang mit ihrer allgemeinen Unzufriedenheit nicht einverstanden sind, als dumpfer Mob usw. durch die sogenannte linksliberale Publizistik ist von seiner Grundhaltung nichts anderes als die Diffamierung von Arbeitslosen als Schmarotzer usw.. Von der Gewichtung her geht es einmal gegen die Armen und Schwachen, das andere Mal gegen die Ungebildeten und unbeherrscht Wütenden oder von denen man pauschal annimmt, dass sie so sind. Die kosmopolitischen „Guten“ behaupten ja gerade, dass sie den „Mob“ verachten, weil er gegenüber Schwächeren aggressiv sei. Und es ist ja auch was dran, dass die Schwächeren sich aus Hilflosigkeit an noch Schwächeren reiben… Aber letztendlich ist die Verachtung der kosmopolitischen Bildungsbürger gegenüber dem Mob auch gegen materiell Schwächere gerichtet, die eine reale Ohnmacht erleben. Letztendlich ist das selektive Aufgreifen von besonders schlecht artikulierten Äußerungen von „rechten“ Demonstranten in den Leitmedien von dem gleichen arroganten Ton der Herablassung der oberen gegen die unteren Klassen getragen wie die höchstwahrscheinlich fingierten Reportagen über faule Hartz-IV-Empfänger, die möglicherweise bestochen werden, um so etwas zu sagen wie „Ick hab halt keen Bock auf Arbeit“. -  Vor diesem Hintergrund hat Ken Jebsen auf das Buch Prolls von Owen Jones hingewiesen mit dem Ruf an die Linken „Das sind eure Wähler oder ihr habt keine."  - Die Unterscheidung von Proleten und Proletariern wie auf einem witzig gemeinten Bild vom Chemnitzer Karl-Marx-Monument mit der Sprechblase „Ich meinte Proletarier aller Länder, nicht Proleten.“ ist nicht haltbar. So etwas zeigt nur, wie vielen bildungsbürgerlichen Lifestyle-Linken dieser Sachverhalt nicht klar ist. Denn egal wie intellektuell stark oder schwach fundiert die Sorgen dieser „Prolls“ oder „kleinen Leute“ oder „besorgten Bürger“ über die Auswirkungen der neoliberalen Globalisierung und des US-Imperialismus formuliert sind, so haben sie dennoch eine reale Grundlage und wenn die Linken oder solche, die sich für links halten, dies ignorieren, dann wird die Deutung der Realitäten tatsächlich reaktionären, völkischen Strömungen, wie den "Identitären" überlassen. – Heute kann von den jüngeren politisch Interessierten wohl kaum einer erklären, was es historisch mit links und rechts auf sich hat. Wahrscheinlich haben heute schon viele verinnerlicht, dass die Linke diejenigen sind, die alle Nationalstaaten zerschlagen wollen (außer im Falle der Antideutschen den israelischen) - also am radikalsten die sogenannte Antifa - und die Rechten diejenigen, die dies nicht wollen und die Abstufungen in der Mitte sich darnach richten, wie radikal man jeweils vorzugehen bereit ist. Von daher ist es dann ganz normal zu denken, dass die Grünen und die Kipping-Linken als gemäßigte Linke gelten können, während Wagenknecht und Lafontaine in diesem Schema als Rechte gelten müssen. Aber kaum jemand scheint noch zu wissen, dass "links" zuerst die Parteinahme für die Unterklassen gegen die Herrschenden bedeutet.

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