„Das
Evangelium wird doch in unserer heutigen Zeit mehr denn je gelebt
–
bloß dass es nicht immer draufsteht. Nehmen Sie die Ideale des Sozialstaats
oder der
Bewahrung
der Schöpfung oder der Würde des Menschen, das sind doch durchgreifende
Erfolge der Evangelien
in der heutigen Welt.“
In der Tat wirkt es trotz des Verlustes der kirchlichen Frömmigkeit auf die beschriebene Weise so, dass eine christliche Haltung stärker geworden ist, nur eben ohne Institutionalisierung und politische Macht. So scheint es, dass die Institutionen, die den christlichen Glauben dogmatisch und autoritär verkünden, überflüssig werden, was gewisse ihrer Vertreter dann eben besonders ärgert. So passt es dann, dass gewisse Akteure sich dann ganz auf die Rettung der institutionellen Aspekte, also des „Abendlandes“, der Verbindung von Staat und Kirche und der traditionellen Ordnung der Familie einschwören, so als läge darin die Essenz des Christentums.