Donnerstag, 29. April 2010

Gegen Kreuze und Kopftücher an Schulen - warum Aygül Özkan ursprünglich Recht hatte

Die Wirren um die Ernennung von Aygül Özkan zur niedersächsischen Sozialministerin liefern wieder eine Farce, die viel darüber aussagt, dass eine Diskussion um eine saubere Trennung von Staat und Religion in Deutschland noch in den Anfängen steckt.
Sie hat nur das gesagt, was für einen Teil der deutschen Öffentlichkeit selbstverständlich ist und der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes entspricht, aber nicht in gewissen traditionellen Regionen Deutschlands außerhalb derer man längst keine Kreuze an Schulen mehr kennt, aus denen aber ein wesentlicher Teil der Klientel der CDU/CSU sich bildet, nachvollziehbar angekommen ist.
Man sollte sich klarmachen, dass beide Forderungen, die nach dem Verbot des Kopftuchs und die nach dem Verbot des Kreuzes in staatlichen Institutionen, in einer multireligiösen Gesellschaft zusammengehören, da es sonst eine Ungleichbehandlung von Religionen bedeuten würde. Die CDU, die erst spät begriffen hat, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, verpasst auch hier die Entwicklung, wenn sie tendenziell noch glaubt, hier einen Unterschied machen zu müssen.

Mittwoch, 14. April 2010

Die neue Inquisition und der Rassismusvorwurf gegen die Anthroposophie

Im Sommer 2007 untersuchte die "Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien" damals auf Drängen des Bundesfamilienministeriums, ob zwei Bände der Gesamtausgabe von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie und der Waldorfschulen, auf den "Index der
jugendgefährdenden Schriften“ kommen sollen. Dabei handelt es sich um zwei
Vortragsreihen von 1908 und 1910, in denen der Begriff "Rasse" in für heute
missverständlicher Weise verwendet wird. Diesem Sachverhalt geht eine jahrelange
Hetze bestimmter, vor allem extrem linker Kreise, voraus, die auf Zitaten Rudolf
Steiners aufbaut, die dafür stark aus dem Zusammenhang gerissen werden, um der
Öffentlichkeit ein verzerrtes Bild von der Anthroposophie und eine Diskreditierung
der Waldorfpädagogik zu präsentieren - hinzu kommt noch die diffamierende
Tätigkeit mancher kirchlichen "Sektenbeauftragten". Das Bundesfamilienministerium hat nämlich auch nicht, wie es zunächst schien, von sich aus den Indizierungsantrag gestellt, sondern auf Anraten von zwei "besorgten Bürgern", von denen einer der evangelische Sektenbeauftragte Thomas Gandow war: