Mittwoch, 3. März 2010

Zur Debatte um Zwangsheirat im Islam

http://www.islamische-zeitung.de/?id=6794

In diesem Interview unterscheidet Yasemin Karakasoglu zwischen Zwangsheirat und arrangierter Heirat mit Zustimmung der Betroffenen. Abgesehen davon, dass eindeutige Zwangsheirat mit Sicherheit nicht auf Einzelfälle beschränkt ist und sehr wohl öffentlich thematisiert werden sollte - wie z.B. von Necla Kelek gefordert, die dafür von muslimischen Propagandisten und ihren multikulturellen Unterstützern angefeindet wird, ist eine solche Unterscheidung sehr bedenklich, da sie in der Praxis sehr schwammig sein kann. Denn wie soll nachgewiesen werden, dass die Zustimmung von Herzen kommt oder doch eher auf Druck der Konventionen oder wegen Mangel an Alternativen zustande kommt. Nach westlichen Maßstäben ist die Einmischung Außenstehender in eine intime Angelegenheit wie die Eheschließung grundsätzlich problematisch. Und dann erhebt sie gegen Islamkritiker wieder den Vorwurf des Rassismus. Was hat Kritik an den Regeln einer Religion mit Rassismus zu tun? (Siehe nächster Post)

Ich stelle die These auf, dass die Zwangsheirat / arrangierte Heirat sehr wohl mit dem islamischen Gebot des gesenkten Blickes zu tun hat. Denn wie soll man denn selbständig zueinander finden, wenn man angehalten ist, voreinander den Blick zu senken. In unserer Kultur, zumindest in der modernen westlichen Kultur hat bisher so die Eheanbahnung funktioniert: man sieht sich, lernt sich kennen und bei gegenseitigem Gefallen wird eine Ehe geschlossen. In islamischen Kulturen wird erst geheiratet, dann bekommt man den Ehepartner erst zu sehen. Wenn die Sitte den Blick zu senken sich im Westen durchsetzt –und dafür gibt es in Großstädten deutliche Anzeichen, die Menschen begegnen sich immer stärker mit Misstrauen – dann droht eine immer stärker werdende Anonymisierung und Vereinsamung. Weil eine muslimische Parallelgesellschaft die Institution der arrangierten Ehe hat, so ist sie nicht von dieser Vereinzelung bedroht. So sterben die Nichtmuslime langsam aus, während die Muslime langsam zur Mehrheit heranwachsen werden und unsere Gesellschaft übernehmen können. Schon deshalb ist es angesagt, dass wir uns der islamischen Infiltration entgegenstellen, die sich eben schon darin zeigt, dass wir uns für unsere freie Lebensform rechtfertigen müssen, also dafür, dass wir uns als Frauen nicht verhüllen und als Männer nicht den Blick senken. Ob reale Muslime sich nicht an das Gebot den Blick zu senken halten, tut hier erstmal nichts zur Sache. Ich halte mich nur an das, was hier von der muslimischen Seite gesagt wurde, nämlich dass der Koran vorschreibt, den Blick zu senken. Auf Nachfragen wurde mir bestätigt, dass dies kein Missverständnis ist.

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